Schadhafte Isolierung, steigendes Grundwasser und Rohrbrüche gehören zu den häufigsten Ursachen von nassen Kellerwänden. Die Feuchtigkeit sollte dringend behoben werden, denn sonst breitet sie sich aus und es droht Schimmel. Welche Methoden es zur Trockenlegung der Kellerräume gibt es?
Feuchtigkeit im Keller ist für viele Immobilieneigentümer ein bekanntes und leidiges Thema. Wer einen nassen Keller hat, der muss etwas unternehmen, sonst breitet sich die Feuchtigkeit und in der Folge Schimmel aus.
Bevor es an die Ursachenbehebung geht, muss zunächst die Ursache gefunden werden. Woher kommt die Feuchtigkeit?
Sind die Kellerwände feucht, muss erst einmal geklärt werden, woran es liegt und ob die Feuchtigkeit von außen oder von innen kommt. Dringt sie von außen ein, gibt es zwei Ursachen: Entweder hat die horizontale Abdichtung versagt, oder die vertikale. Die horizontale Abdichtung verhindert das Aufsteigen der Feuchtigkeit in den Mauern, die vertikale das Durchschlagen von Feuchte durch die Kellerwände.
Ursachen für die vertikale Durchfeuchtung können sein:
Ein defekter Schutzanstrich oder Baumwurzeln, die das Mauerwerk beschädigen, sind in der Regel die Ursachen für die vertikale Durchfeuchtung, die vor allem an großflächigen Feuchteschäden erkennbar ist. Alte Bitumenanstriche zersetzen sich nach 30 bis 40 Jahren. Versagt der schwarze Anstrich, muss er erneuert werden. Dazu muß dasHaus ringsum aufgegraben und neu mit einer kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtung (KMB) beschichtet werden. Je nachdem, ob die Keller unter Nässe von außen oder sogar drückendem Grundwasser leiden, sind die Schichten drei oder vier Millimeter dick, dazu kommen Unterputz und nach außen hin eine Schutzschicht gegen mechanische Beschädigungen. Der Aufwand kostet im Schnitt 200 - 250 € pro lfd. Meter.
Ursachen für die horizontale Durchfeuchtung:
Bei einer defekten Horizontalabdichtung steigt Feuchte über Kapillare im Mauerwerk auf. Die ist gerade bei älteren Bauten der Fall, denn dort fehlt häufig diese horizontale Abdichtung ganz. Zunächst wird durch einen Bausachverständigen geprüft, ob überhaupt eine horizontale Abdichtung vorhanden ist. Existiert sie nicht, kann sie nachträglich eingezogen werden, von innen wie von außen. Eine Methode ist es, das Mauerwerk Stück für Stück aufzuschlitzen und anschließend Bleche einzuschieben, die den Aufstieg von Wasser aus dem Erdreich verhindern. Werden die Arbeiten von innen ausgeführt, liegen die Kosten bei 200 bis 250 Euro pro laufendem Meter. Von außen wird es meist teurer.
Eine andere Möglichkeit, das Aufsteigen von Feuchtigkeit im Mauerwerk zu unterbinden, sind Injektionen aus Epoxydharz oder Zement, die ins Mauerwerk gespritzt werden und die Kapillaren versiegeln. Dazu muss das Mauerwerk aber zunächst trocken gelegt werden, damit die Injektionsflüssigkeit aufgenommen wird. Diese Methode kostet rund 200 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Nebenarbeiten, wie das Abschlagen des alten Putzes und der Neuverputz mit einem sogenannten Sanierputz. Eine Verbesserung von 70 bis 80 Prozent ist möglich. Hundertprozentig trocken wird eine Wand in der Regel nicht.